von einer die dabei war

Erlebnisbericht von meiner lieblingsosteophatin rebecca polewsky in frankfurt, geschrieben für unser frauenweltennetzwerk

 

YogArnika im Park - LOVE YOUR BODY

 

 

 

Falls Ihr Euch fragt, warum ich diesen Bericht schreibe: 

 

Weil Arnika es sich ein bisschen von mir gewünscht hat. Lena hatte kurzfristig abgesagt und ihren Body at home geloved, mit Wärmflasche auf dem Bauch und Rücken auf dem Sofa. Einfach mal liegen zu bleiben ist ja so wichtig. Und manchmal das Beste, was frau für sich tun kann. Daher gibt es jetzt hier meinen ganz persönlichen Erlebnisbericht von diesem Abend mit Arnika! 

 

 

 

Es fing schon mal gut an. Den ganzen Tag hatte ich nur gesessen. Drinnen. Vorm Bildschirm. Auf einem doofen Stuhl doofe, sehr vernünftige Sachen gemacht, die viel zu lange gedauert haben und mir meinen patientenfreien Tag weggeknabbert haben. Als ich dann endlich zuhause war, hab ich nichts gefunden, womit ich meine Isomatte zusammenbinden und auf dem Rad transportieren konnte. Dabei wollte ich doch einfach nur raus. Ins Grüne. An die frische Luft. Auf der Matte liegen und in den blauen Himmel schauen. Mich ein bisschen dehnen und räkeln. Unter Menschen sein und vor allem bei mir. Also ohne Isomatte los. Menno. Wie ein bockiges Kind hab ich mit dem Fuß auf den Boden gestampft. Ich war schon spät dran und dann waren noch alle Ampeln rot und doofe, rücksichtslose Autofahrer haben mich ständig mit viel zu wenig Abstand auf Straßenbahnschienen überholt und es war außerdem schon viel kälter als ich es angenehm gefunden hätte für so einen Abend im Park…

 

 

 

Da saßen wir nun also auf unseren Matten und Decken im Günthersburgpark im Kreis und haben Arnika gelauscht, wie sie selbst ihren Körper immer mehr lieben gelernt hat, was ihr dabei geholfen hat und warum sie irgendwann daraus einen Kurs entwerfen wollte oder vielleicht sogar „musste“. Dieses Irgendwann war dann im Sommer 2019 und an diesem Abend bekamen wir eine exklusive Kostprobe davon mit Bewegung, Meditation, einem kleinen Arbeitsmäppchen UND Gesang.

 

 

 

Während Arnika von ihrem Weg zur Körperliebe erzählte, dachte ich mir: Klar liebe ich meinen Körper. Ich liebe Körper ja per se und arbeite mit Körpern. Körper finde ich grundsätzlich toll und meinen auch! Ich habe zwar Dellen an den Oberschenkeln, über die ich nicht (wie manche Mütter es tun) sagen kann, dass sie mich jedes Mal an das Wunder der Schwangerschaft oder Geburt oder an die Liebe zu meinen Kindern überhaupt erinnern, weil ich noch keine zur Welt gebracht habe. Straff und glatt fände ich sie noch schöner, aber mich damit aufzuhalten führt erstens zu Nichts und hält mich zweitens vom Leben und Erleben dessen ab. Also bin ich lieber grundlos mit meinen Dellen versöhnt. Meistens zumindest.

 

 

 

Für meinen Verstand wäre es einfacher gewesen, wenn Arnika gesagt hätte, dass wir jetzt ein bisschen Gymnastik machen, aber wir haben ein bisschen Yoga gemacht.

 

Das Wort Yoga erzeugt bei mir leichte bis mittelschwere Widerstände. Ich verbinde das oft mit dogmatischem Vegetarismus oder Veganismus, für meinen Geschmack viel zu dünnen Matten, langwierigen Verletzungen meiner Patientinnen und kann selbst leider nicht gut lange auf dem Boden sitzen, schon gar nicht im Schneidersitz. Meine Lieblingsyogaübung ist bezeichnenderweise Shavasana, die Leichenhaltung.

 

Ich habe natürlich trotzdem mitgemacht und mich gerne darauf eingelassen. Merken, wo es zieht oder klemmt, ist nicht unbedingt schön, aber es muss ja auch nicht immer alles schön sein. Hab dazu immer direkt einen Muskel, eine Sehne oder Faszie im Kopf und ein Bild vor Augen, wie zäh und unsaftig mein Fleisch an diesem Ort wohl ist, das macht es nicht besser.

 

Mein erwachsenes Ich weiß natürlich, dass es grundsätzlich gut tut, nur immer, wenn ich meiner inneren Schweinehündin Hallo sage, wird es erst einmal laut in meinem Kopf.

 

Da sind dann Stimmen, die sagen, dass ich doch Osteopathin bin und das geht doch nicht, dass ich so unflexibel und schwach bin. Dass ich dringend was tun muss. Und das in meinem Alter. Ich weiß es doch besser. Das kann doch nicht sein, dass ich so viele vernachlässigte Stellen an und in mir habe. Was bin ich bloß für ein schlechtes Vorbild. Null authentisch. Practice what you preach. Haha. Geh doch nach Hause. Wie sieht das denn aus. Was sollen denn die Leute denken. 

 

 

 

Viel interessanter und aufschlussreicher als das, was die Leute denken (die denken nämlich meistens gar nichts, zumindest nichts über mich, weil sie mit sich selbst genug beschäftigt sind), ist natürlich, was ich über mich denke bzw. was da an Gedanken über mich zu Tage tritt. Hallo Glaubenssätze! Willkommen daheim. Selbstliebe ist offensichtlich gerade nicht zu Hause.

 

Also nochmal in den Sonnengruß, jetzt aber mit einer anderen Erlaubnis: es darf weh tun, es darf nicht geschmeidig sein, es darf sich nicht gut anfühlen. 

 

BEING OK WITH NOT FEELING OK. 

 

Damit lies sich die Sonne schon besser grüßen! Sieh mal eine an. Langsam wurde es ruhiger in mir, die Stimmen wurden leiser, die Selbstliebe war auf dem Nachhauseweg.

 

 

 

Arnika hatte auch (sehr liebevoll mit pinkem Band) für jeden ein kleines Heftchen vorbereitet, mit Fragen zum Ausfüllen und sich selbst Gedanken machen. Ich glaube, es war während dieser Stillarbeit, als ich noch ein bisschen störrisch war und neidisch rübergeschaut habe zu den Männern, die mit Bierflasche in der Hand neben uns im Park gekickt haben. Da dachte ich mir, wieso können Frauen das nicht mal machen, einfach nur Spaß haben und spielen, ganz zweckfrei einen Abend verbringen. Stattdessen sitzen sie in Leggings auf Matten und reflektieren sich selbst und die Einstellung zu ihrem Körper… Irgendwann flog übrigens mal ein Ball in unsere Richtung, Arnika hatte das offenbar schon geahnt und hat dann mal kurz die Frollein Rottenmeier rausgelassen, was ich sehr erfrischend fand.

 

 

 

Später wollte Arnika dann noch ein Mantra mit uns singen und zwar „Ang Sang Wahe Guru“. Hört sich verrückt an, war aber sehr sehr schön. Für mich der Höhepunkt des Abends. Wann singt man schon mal gemeinsam mit geschlossenen Augen laut im Park vor sich hin und dann noch ein Lied, das man bis eben gar nicht kannte. Mich hat es noch den ganzen Heimweg über begleitet und ich habe es immer mal wieder in den letzten Wochen gesungen. Wie ein Gute-Nacht-Lied zum sich selber singen. Es ist schon seltsam, etwas zu singen, was man nicht versteht, aber es tut gut und das ist doch sehr viel wert. Was habe ich in meinem Leben schon alles mitgesungen, was ich gar nicht oder nur falsch verstanden habe… und die Bedeutung dieses Mantras ist wirklich schön. Arnika hat es uns übersetzt mit so ähnlichen Worten wie „Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“ und ich habe es gerade nochmal nachgeschaut und das hier gefunden:

 

 

 

In jedem Teil von mir und von Allen (Ang) ist die Vereinigung und Verbindung (Sang).

 

Wundervoll und großartig (Wahe) ist der Übergang vom Dunkeln (Gu) zum Licht (Ru)

 

 

 

"Ang Sang Wahe Guru mit seinen 6 Lauten ist dafür da, um unbewusste Gedanken und Gewohnheiten zu zerstören und die Konsequenzen daraus zu vermeiden" Yogi Bhajan

 

 

 

Also wenn das allein durchs Singen bewirkt werden kann, dann Halleluja!!! 

 

Wer das auch machen möchte, hier ist der Link zum Mitsingen, funktioniert auch alleine auf dem Sofa: https://youtu.be/tqXZuvabE-w

 

 

 

Zum Abschluss durfte dann jede von uns noch verdeckt eine inspirierende Karte ziehen. Auf meiner stand DO WHAT YOU LOVE und das passte wie Arsch auf Eimer.

 

 

 

Da hatte die Dämmerung schon eingesetzt und weil ich mein Licht vergessen hatte, beschloss ich mein Rad zu schieben. Plötzlich waren alle Ampeln grün sobald ich mich ihnen näherte, wirklich alle, und die Autofahrer geduldig und rücksichtsvoll.

 

 

 

IF YOU GET THE INSIDE RIGHT

 

THE OUTSIDE WILL FALL INTO PLACE

 

 

 

Ob da wohl was Wahres dran ist?!?

 

 

 

Bei Eis Christina bekam ich noch das letzte Eis und weiß nun, dass mein Nachhauseweg zu Fuß von dort genau zwei Kugeln und eine Waffel lang ist. Auch eine wichtige Erkenntnis, die ich nicht missen möchte.

 

 

 

Solltet ihr jetzt enttäuscht sein, weil ich nur von mir und meinen Wahrnehmungen berichtet habe anstatt detailliert Arnikas weise Worte und Taten wiederzugeben, dann ist das zwar schade Schokolade, aber es gibt eine Lösung: bucht einfach einen Kurs bei Arnika, live und in Farbe (höchstwahrscheinlich in Lila und Goldgelb) und geht auf Entdeckungsreise!

 

 

 

Ob mit oder ohne Kurs: ich wünsche uns allen einen liebevollen Umgang mit unserem Körper. Besonders in den Momenten, in denen er sich nicht gut anfühlt, nicht so funktioniert und nicht so aussieht, wie wir uns das wünschen. Wenn es dunkel und ungemütlich wird, wenn sich alte Schrammen und Verletzungen zeigen, gerade dann wünsche ich uns den Mut und die Kraft verständnisvoll hinzuschauen, uns uns selber zuzuneigen und uns daran zu erinnern, dass auch das ein wertvoller Teil vom liebenswerten großen Ganzen ist, den wir nicht im Stich lassen sollten. Wir sind nämlich sehr oft sehr viel heiler als wir denken.

 

 

 

TREAT YOUR SELF LIKE SOMEONE YOU LOVE

 

 

 

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal

 

Eure Rebecca

 

 

 

 

 

ich sag hier nur nochmal

DANKE!